Kirchen im Avers und Val Ferrera

Dem Himmel ein wenig näher ...

 

Herzlich willkomma! Bagnavagnieu! 

Dem Himmel tatsächlich ein weniger näher – so stehen die vier Kirchen im Val Ferrera und im Avers seit Jahrhunderten als markante Wegmarken in der Landschaft. Und so möchten wir als Evangelisch-reformierte Gemeinden auch heute Kirche sein: markante und ermutigende Zeichen auf dem Weg der Menschen, die in unserer Talschaft wohnen oder sie besuchen. Und dem Himmel näher, indem wir uns von der befreienden Botschaft des Evangeliums inspirieren lassen und dabei offene, einladende Gemeinschaft untereinander leben.

Seien Sie herzlich willkommen in der höchsten Kirchgemeinde Europas – unsere Türen stehen auch Ihnen offen! 

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02.02.2022

Wer Christus für uns ist – Gedanken im tiefen Winter

Beim Verfassen dieser Zeilen schaue ich hinaus auf eine tief verschneite Winterlandschaft. Die dicke Schneedecke, die fast alle lauten Töne absorbiert, weist mich darauf hin, dass unter der weissen Pracht das kommende Frühlingsleben schlummert. In dieser Winterstille kann ich mir Gedanken darüber machen, was bei uns Menschen so alles unter den gut sichtbaren Oberflächen und Oberflächlichkeiten verborgen ist. – Wer wir wirklich sind, wir zeigen es nicht immer, und manchmal wissen wir es selbst nicht. Aber dieses "Ich" ist in uns und macht unser Wesen ganz und gar aus. Für uns selbst und für die Anderen.

Im Johannesevangelium finden wir sieben spezielle Sätze, in denen Christus über sich selbst spricht und uns sagt, was in ihm «schlummert», wer er für uns sein will. Es sind die bekannten «Ich-Bin-Worte», deren Symbolik wir in den vorösterlichen Gottesdiensten nachgehen. So lesen wir, dass Christus 1) das Brot des Lebens sei, 2) das Licht der Welt, 3) die Tür zur Rettung, 4) der gute Hirte, 5) die Auferstehung und das Leben, 6) der Weg, die Wahrheit und das Leben, 7) der wahre Weinstock.
Betrachten wir den Text im Evangelium, finden wir eine äusserst spannende Konstruktion dieser markanten Verse – von aussen nach innen können wir Paare bilden, die zusammenpassen: Brot/Weinstock; Licht/Weg, Wahrheit, Leben; Tür/Auferstehung. Und in der Mitte steht der gute Hirte (übrigens auch ziemlich genau in der Mitte des Evangeliums). So lese ich, dass alles, was Christus uns von sich sagt, eine Klammer bildet um dieses eine Bild des guten Hirten. So, wie der Liedsänger im Psalm 23 von Gott als vom guten Hirten spricht, so möchte Jesus letztlich und über allem derjenige für uns sein, der uns mit Stecken und Stab leitet und beschützt, derjenige, der uns zu grünen Auen führt, die unserer Seele Nahrung und Freude geben. Dieser Hirte ist Brot und Wein für uns, Licht auf dem Weg und Zugang zu Neuem Leben. Ein wunderbares Bild der Hoffnung!

Doch noch sind die grünen Auen nicht da. Noch liegt eine Schneedecke auf den Weiden. Auch das gehört zum Leben – stilles Warten auf den Hirten.
Dass es ein erfülltes Warten sei, das wünsche ich uns allen in dieser winterlichen Zeit!

Herzlich, Pfr. Jürg Scheibler



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