Kirchen im Avers und Val Ferrera

Dem Himmel ein wenig näher ...

 

Herzlich willkomma! Bagnavagnieu! 

Dem Himmel tatsächlich ein weniger näher – so stehen die vier Kirchen im Val Ferrera und im Avers seit Jahrhunderten als markante Wegmarken in der Landschaft. Und so möchten wir als Evangelisch-reformierte Gemeinden auch heute Kirche sein: markante und ermutigende Zeichen auf dem Weg der Menschen, die in unserer Talschaft wohnen oder sie besuchen. Und dem Himmel näher, indem wir uns von der befreienden Botschaft des Evangeliums inspirieren lassen und dabei offene, einladende Gemeinschaft untereinander leben.

Seien Sie herzlich willkommen in der höchsten Kirchgemeinde Europas – unsere Türen stehen auch Ihnen offen! 

AKTUELL

 

 

 

 


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31.12.2022

Wortwahl - Gedanken zum Neuen Jahr

Immer gegen das Jahresende wird uns in den Medien mitgeteilt, welches das Wort des Jahres ist. Im 2022 war es für die Deutschschweiz «Strommangellage». Wenn uns die Kür dieses Jahreswortes einerseits als Spielerei vorkommen kann, so gibt es uns auf der anderen Seite schon auch Aufschluss darüber, was einen grossen Teil der Menschen zur Zeit gerade beschäftigt. Worte sind eben mehr als blosse Spielereien – Worte strukturieren unser Denken und unsere Art, wie wir die Welt wahrnehmen. Was wir uns im Kopf ständig sagen, beeinflusst auch unser Handeln, unseren Umgang mit den anderen Menschen und mit uns selbst.

Was wird wohl das Wort des Jahres 2023 werden? Wird es weiterhin ein Wort sein, das mit einer Krise verbunden ist? Denn all das, was unsere Welt zur Zeit so unsicher macht, wird auch mit dem Jahreswechsel nicht verschwunden sein. Werden sich Ausdrücke wie «Kriegstreiber», «Dürreperiode», «Depression» (im wirtschaftlichen wie im psychischen Sinne) den ersten Platz auf dem Podest streitig machen?

Und damit verbunden die Frage: Welche Worte sollen denn unser Denken, unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit im 2023 strukturieren? Welche Ausdrücke sollen in unseren Köpfen und Herzen einen Platz auf dem Podest bekommen? Und welche Rolle spielt bei dieser Auswahl der Glaube an Gott?

Wenn wir die Geschichte des Gottesvolkes betrachten – oder auch diejenige der Christinnen und Christen, so müssen wir feststellen: Noch zu keiner Zeit haben die Menschen in einer heilen Welt gelebt. Immer hätten sie genügend Gründe dafür gehabt, Worte zu wählen, die ihrer Enttäuschung, ihrem Pessimismus, ihrer Angst hätten Ausdruck verleihen können.

Und doch, die Worte des Glaubens sind zu jeder Zeit und an jedem Ort andere gewesen – Worte der Hoffnung, des Mutes, des Lebens.

Paulus bezeichnet diese Worte des Glaubens auch als «Frucht des Geistes». Und genau das sind sie: Denn diese Worte des Glaubens können wie eine Frucht in uns wachsen, uns zur Nahrung werden, uns Dinge neu sehen lassen. Auch dann, gerade dann, wenn alles gegen sie spricht.

Im Galaterbrief lesen wir: «Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.» (Galater 5,22)

Wäre doch schön, wenn zumindest bei uns Christinnen und Christen eine dieser Früchte zum Wort des Jahres 2023 gekürt werden könnte! Wir können ja schon mal anfangen, sie in uns wirken zu lassen.

Ein gesegnetes Neues Jahr!
Ihr Pfarrer Jürg Scheibler



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