Herzlich willkomma! Bagnavagnieu!
Dem Himmel tatsächlich ein weniger näher – so stehen die vier Kirchen im Val Ferrera und im Avers seit Jahrhunderten als markante Wegmarken in der Landschaft. Und so möchten wir als Evangelisch-reformierte Gemeinden auch heute Kirche sein: markante und ermutigende Zeichen auf dem Weg der Menschen, die in unserer Talschaft wohnen oder sie besuchen. Und dem Himmel näher, indem wir uns von der befreienden Botschaft des Evangeliums inspirieren lassen und dabei offene, einladende Gemeinschaft untereinander leben.
Seien Sie herzlich willkommen in der höchsten Kirchgemeinde Europas – unsere Türen stehen auch Ihnen offen!
AKTUELL
Der Sommer ist da – und mit ihm für Viele die Zeit des Ausspannens und Geniessens. Unser Tal bevölkert sich mit Wanderfreudigen, Velobegeisterten und solchen, welche die Sommerfrische der Berge der glühenden Hitze in den Städten vorziehen. Ferienzeit ist angesagt.
Nicht so hier oben im Hochtal. Für diejenigen, die in den Bauernbetrieben tätig sind, ist der Sommer eine der strengsten Perioden im Jahreskreis: Das Einbringen der Heuernte ist angesagt, und das bedeutet Arbeit in hohen Lagen und in steilen, oft sehr schwer zugänglichen Berghängen. Dazu braucht es viele fleissige Hände und Menschen mit robuster Gesundheit. Von Ferien kann also in unserem Hochtal für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner keine Rede sein.
Und doch: Gerade in dieser strengen Zeit werden die kurzen Auszeiten und Momente der Erholung besonders geschätzt: Wie gut tut doch ein kühles Bier nach einem anstrengenden Tag im Gelände. Wie schön ist es, nach getaner Arbeit miteinander vor dem Haus zu sitzen und zu plaudern. In diesen intensiven Arbeitswochen bekommen die Momente der Erholung und des gemeinsamen Feierns einen besonderen Wert.
Nicht umsonst werden wohl deshalb auch unsere drei Alpgottesdienste so sehr geschätzt, die wir jeweils Ende Juli und Anfang August miteinander feiern. Das sonntägliche Ausruhen und das gemeinsame Feiern hoch oben über dem Tal sind eine willkommene Pause in dieser anstrengenden Zeit.
Dass wir uns gemeinsam (und viele von uns auch zu Fuss) an diese hochgelegenen Orte des Feierns begeben und dass wir das festliche Zusammensein geniessen, es lässt mich an den Beginn eines Psalms, eines Lieds in der Bibel, denken:
«Schau, wie gut und schön ist es, wenn Brüder (und Schwestern) in Eintracht beieinander sind.» (Psalm 133,1)
Dieser Psalm trägt zudem eine Überschrift: Ein Wallfahrtslied von David. Und im Hebräischen heisst das Wort, das wir mit «Wallfahrtslied» übersetzen, eigentlich «Lied des Aufstiegs (das Hinaufsteigen nach Jerusalem zum Tempel)». Es ist im spirituellen Sinne aber auch ein inneres Aufsteigen zu Gott – ein Aufstieg, den wir eben symbolisch auch in unseren Feiern in der Höhe nachvollziehen.
Und dort, wo wir aufgestiegen sind, können wir uns erholen, friedlich beieinander sitzen, feiern … und auch gemeinsam Gott danken für das Geschenk des Lebens, der Natur, des Jahreskreises, der in den blühenden Sommertagen einen Höhepunkt erlebt.
Ich wünsche allen eine gesegnete Sommerzeit und erholsame Momente des Beieinanderseins – mit oder ohne harte Heuerarbeit.
Wer weiss, vielleicht erleben Sie einen solchen Moment während eines unserer Alpgottesdienste:
Sonntag, 23. Juli, 14.00 Uhr, auf Starlera (ob Innerferrera), mit Violinen.
Sonntag, 30. Juli, 14.00 Uhr, auf Cresta Ferrera (ob Ausserferrera), mit Gesangsquartett.
Sonntag, 6. August, 11.00 Uhr, auf Bergalga (ob Juppa), mit der Kapelle Feinschmöcker und anschliessendem Festbetrieb.
Mit herzlichen Grüssen,
Pfr. Jürg Scheibler
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