Kirchen im Avers und Val Ferrera

Dem Himmel ein wenig näher ...

 

Herzlich willkomma! Bagnavagnieu! 

Dem Himmel tatsächlich ein weniger näher – so stehen die vier Kirchen im Val Ferrera und im Avers seit Jahrhunderten als markante Wegmarken in der Landschaft. Und so möchten wir als Evangelisch-reformierte Gemeinden auch heute Kirche sein: markante und ermutigende Zeichen auf dem Weg der Menschen, die in unserer Talschaft wohnen oder sie besuchen. Und dem Himmel näher, indem wir uns von der befreienden Botschaft des Evangeliums inspirieren lassen und dabei offene, einladende Gemeinschaft untereinander leben.

Seien Sie herzlich willkommen in der höchsten Kirchgemeinde Europas – unsere Türen stehen auch Ihnen offen! 

AKTUELL

 

 

 

 

 


Zurück zur Übersicht

21.02.2025

Wenn Töne nachhallen

Letzthin haben wir im Religionsunterricht miteinander die Edelweisskirche in Avers Cresta entdeckt. Dabei sind wir auch auf den Glockenturm gestiegen und haben die über 500 Jahre alten Glocken bestaunt, die damals mit Schlitten von Bivio her über den Stallerberg ins Avers transportiert worden sind.

Alles sei gut gegangen, berichtet die Erzählung, bis kurz vor der Kirche eine Unachtsamkeit dazu führte, dass die grosse Glocke an einen Felsvorsprung gestossen sei und dabei einen Hick abbekommen habe. Diesen Hick sieht man noch heute, wenn man den Turm besteigt und die grosse Glocke aus der Nähe betrachtet.

Und das Schöne dabei: Auch trotz dieser Beschädigung klingt die Glocke bis heute wunderschön. Davon konnten sich die Kinder überzeugen, als sie behutsam den Klöppel gegen die Glocke geschlagen haben. Und sie mussten dabei auch staunen, wie lange der Ton durch dieses eine Anschlagen nachgehallt hat.

Die Geschichte dieser beschädigten Glocke, die auch heute noch schön klingt und deren Ton lange nachhallt, kann durchaus als ein Bild für unser eigenes Leben und unseren Weg im Glauben verstanden werden.

Wir alle haben im Laufe unseres Lebens den einen oder anderen «Hick abbekommen». Das heisst aber noch lange nicht, dass deswegen das, was wir anderen Menschen an Schönem oder Nachhaltigem (oder eben «Nachhalligem») geben können, Abbruch erleiden muss. Unsere Töne, die wir in diese Welt senden, können auch mit dem, was wir an Verletzungen erlitten haben, schöne Töne sein. Das können wir im Glauben an Jesus Christus und im Vertrauen auf Gott entdecken.

Und schliesslich kann alles, was wir anderen Menschen an Gutem zusprechen, in ihnen nachhallen – manchmal sogar viel länger, als wir es denken würden.

So wünsche ich Euch in den kommenden Wochen nachhallige und nachhaltige Begegnungen und ein offenes Ohr für den Zauber der Gottestöne in dieser Welt. Seine Töne werden ganz gewiss und definitiv Nachhall finden in der Vollendung seiner Schöpfung. Darauf dürfen wir vertrauen.

Herzlich,
Pfr. Jürg Scheibler



Zurück zur Übersicht


 

 


GOTTESDIENSTE