Kirchen im Avers und Val Ferrera

Dem Himmel ein wenig näher ...

 

Herzlich willkomma! Bagnavagnieu! 

Dem Himmel tatsächlich ein weniger näher – so stehen die vier Kirchen im Val Ferrera und im Avers seit Jahrhunderten als markante Wegmarken in der Landschaft. Und so möchten wir als Evangelisch-reformierte Gemeinden auch heute Kirche sein: markante und ermutigende Zeichen auf dem Weg der Menschen, die in unserer Talschaft wohnen oder sie besuchen. Und dem Himmel näher, indem wir uns von der befreienden Botschaft des Evangeliums inspirieren lassen und dabei offene, einladende Gemeinschaft untereinander leben.

Seien Sie herzlich willkommen in der höchsten Kirchgemeinde Europas – unsere Türen stehen auch Ihnen offen! 

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21.03.2025

Einbügeln im Glauben

Die heutigen Gedanken haben nichts mit einem Bügeleisen zu tun, wie es obiger Titel erahnen lassen könnte, es geht ums Einbügeln bei einem Skilift.

Bei uns im Avers gibt es noch zwei Skilifte mit Bügeln – diese T-förmigen Stangen mit der Form einer Armbrust (auf Französisch heissen diese Skiliftbügel darum «arbalète = Armbrust»), an denen zwei Menschen nebeneinander Platz finden, um vom Lift hochgezogen zu werden. Wenn man zu zweit auf dem Bügel ist (und nicht einer Blödsinn macht) ist dies bequemer als alleine: Denn der Bügel wird von beiden Seiten her ausbalanciert und geht darum schön geradeaus. Wer alleine auf dem Bügel unterwegs ist, muss immer leicht Gegensteuer geben, was auf Dauer kräftezehrend ist.

Und so erinnert mich diese Art Skilift mit seinen Bügeln an das, was die Theologie an Qualität in einem gemeinsamen geistlichen Weg sieht: Unser gemeinsames Unterwegssein als Kirche im Glauben ist wie diese gemeinschaftlichen Momente zweier Menschen auf dem Skilift: Man gleicht sich gegenseitig in der Spur aus und man ist im gegenseitigen Austausch, im Gespräch (wie habe ich früher diese Skilifgespräche mit anderen Menschen geschätzt – geht es Euch genauso?).

Und schliesslich muss man den beschwerlichen Aufstieg nicht selbst machen, sondern wird vom Lift hochgezogen an Orte, wo man sonst niemals so schnell hinkommen würde. So scheint mir auch Gottes Geist zu wirken: Er zieht uns als Gemeinschaften hoch an Orte der Weitsicht, der Schönheit, der Distanz zu dem, wo wir uns im Alltag befinden. Und wir dürfen uns in Gemeinschaft hochziehen lassen, vertieft in ein Gespräch, wo wir uns mehr und mehr kennen und schätzen lernen, Vertrauen zueinander fassen können, miteinander lachen und das Leben teilen. Ja, Glaube lebt sich zwar hin und wieder auch alleine, aber wo wir immer alleine auf unserem Glaubensbügel unterwegs sind, werden wir vor lauter Gegensteuern (meist gegen uns selbst) müde werden. Da sind uns alle Brüder und Schwestern der beste und erfüllendste Ausgleich. Dazu scheint mir die Kirche auch heute noch so wichtig zu sein.

So wünsche ich uns in den kommenden Passions- und Ostertagen erfüllende Momente der Gemeinschaftlichkeit – vielleicht ja auch beim einen oder anderen Angebot unserer Kirchgemeinde. Und dass uns der Geist Gottes hochziehe zu Sichten auf diese Welt, die uns Hoffnung und Frieden geben.

Ich wünsche eine gesegnete Zeit und grüsse herzlich,
Pfr. Jürg Scheibler



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